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Hier finden Sie wichtige Informationen für Sie als Tierhalter.
Adoption von Katzen – aus medizinischer Sicht
Allem voran: Haben Sie sich dafür entschieden eine oder mehrere Katzen zu adoptieren, freuen wir uns, dass Sie diesen Schritt wählen!
Bei der Adoption von Katzen gibt es viele Dinge, die beachtet werden sollten, wie und wo man am besten eine Katze adoptiert und wie man sie ins neue Zuhause einführt. Aber uns geht es in diesem Artikel vor allem um die medizinische Seite, die bei aller Vorfreude auf das neue Familienmitglied gelegentlich in den Hintergrund tritt.
Was gibt es aus unserer Sicht also zu bedenken?
Achten Sie darauf, dass Ihr neues Familienmitglied bereits von einem Tierarzt durchgecheckt wurde. D.h. eine Allgemeinuntersuchung wurde durchgeführt, die Katze wurde geimpft, entwurmt, auf äußere Parasiten kontrolliert und ggfs. behandelt. In den meisten Fällen werden die Tiere kastriert weitervermittelt. Wurden Impfungen durchgeführt, sollten Sie bei Übergabe in Ihre vertrauenswürdigen Hände einen Impfpass erhalten.
Üblicherweise werden die Katzen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen geimpft. Sollte die Katze vorher ungeimpft bzw. mit unklarem Impfstatus in die Vermittlungsstelle gekommen sein, muss die Impfung einmalig nach 4 Wochen und ab dann jährlich wieder aufgefrischt werden.
In manchen Vermittlungsstellen werden Katzen auch gegen Tollwut geimpft. Diese Impfung ist je nach Impfstoffhersteller 1 bis 3 Jahre gültig.
Sollten Sie bereits weitere Katzen im Haushalt haben, halten wir es für sinnvoll, dass alle am neuen Rudel beteiligten Katzen auf folgende Infektionskrankheiten getestet werden, bevor die Katzen zusammengeführt werden: Katzenleukose (felines Leukämievirus/FeLV) und Katzenaids (felines Immundefizienzvirus/FIV).
FeLV: Die Übertragung kann durch Speichel oder Nasensekret stattfinden, d.h. dass gemeinsame Fellpflege, die schon die Benutzung derselben Näpfe in einem Bestand eine Ansteckung möglich machen. Durch Kot und Urin ist eine Übertragung nicht möglich, da das Virus dort nicht überlebt. Außerdem ist eine Ansteckung beim Geschlechtsakt und von Mutter auf Föten bzw. Welpen möglich.
Symptome einer FeLV-Erkrankung sind eher unspezifisch, d.h. es treten Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und ein schlechteres Allgemeinbefinden auf. Häufig sind die Katzen aufgrund einer Immunschwäche vermehrt krank, da sich andere Krankheiten schneller ausbreiten können.
Eine Heilung gibt es für Leukose nicht, die Katzen werden in der Regel symptomatisch behandelt und man kann durch Interferontherapie das Immunsystem stärken.
Es gibt gegen FeLV einen Impfstoff, der nach Grundimmunisierung jährlich geimpft wird.
Sollte eine Katze FeLV positiv sein, sollte sie aufgrund der Ansteckungsgefahr für andere Katzen keinen Freigang oder begrenzten Freigang wie z.B. durch einen eingezäunten Auslauf/Voliere bekommen.
FIV: Es ist davon auszugehen, dass dieses Virus hauptsächlich durch Bisswunden übertragen wird, wie sie bei der Paarung oder bei Revierstreitigkeiten häufig vorkommen. Ebenso ist eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr sowie von Muttertier auf Föten und Welpen möglich. Eine Katze kann sehr lange mit dem Virus infiziert sein, bevor erste Symptome auftreten. Teilweise liegen mehrere Jahre zwischen Infektion und Krankheitsausbruch.
Die Symptome zeigen sich auch hier unspezifisch, häufig treten Fieberschübe auf und weitere Symptome und Erkrankungen, die mit dem reduzierten Immunsystem zusammenhängen.
Eine Impfung gibt es gegen Katzenaids leider nicht. Sollte eine Katze positiv sein, gelten dieselben Maßnahmen in der Haltung wie bei Leukose (kein oder nur begrenzter Freigang).
Beide Erkrankungen sind nicht auf Menschen übertragbar!
Die Tests für FeLV/FIV sind preislich erschwinglich und die Gesundheit Ihrer eigenen Katzen (vor allem in einem vorhandenen gesunden Bestand) und des Katzenbestands in Ihrer Umgebung sollte oberste Priorität sein.
Die beiden Infektionskrankheiten des Kaninchens und auch der Hasen sind Myxomatose und RHD (Hämorragische Krankheit der Kaninchen, Rabbit Hemorrhagic Disease).
Myxomatose
Myxomatose wird durch den Erreger Leporipox-Virus ausgelöst. Übertragen wird es direkt von Kaninchen zu Kaninchen oder indirekt über Stechinsekten oder kontaminierter Gegenstände.
Symptome, die akut auftreten, sind Bindehautentzündung, eitriger Augen- und Nasenausfluss, leichtes bis mäßiges Fieber, Schluckbeschwerden, Atembeschwerden, Fieber, Apathie, Anorexie und allgemeine Entkräftung. Desweiteren bilden sich Ödeme an den Ohren und Schleimhäuten oder Knoten an den Schleimhäuten und Kopf.
Die Diagnostik erfolgt über das klinische Bild sowie einer pathologischen Untersuchung von Ödemsekret.
Bei ungeimpften Tieren verläuft in 99% aller Fälle diese Krankheit tödlich, da das Kaninchen stark leidet, ist über eine Euthanasie nachzudenken. Bei geimpften Tieren verläuft die Krankheit nur schwach und kann symptomatisch behandelt werden.
Prophylaktisch sollte immer eine Impfung erfolgen, außerdem wenn möglich Insektennetze zum Schutz angebracht werden und neue Kaninchen in Quarantäne gehalten werden. Die Zeit, die zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit liegt, beträgt 5-10 Tage. Während bekanntgegebenen Seuchenzügen sollte zu dem auf Grünfutter verzichtet werden.
Gegen Myxomatose wird ab einem Alter von 6 Wochen geimpft und ggfs. je nach Impfstoffhersteller zur Grundimmunisierung noch einmal nach 4 Wochen wiederholt. Dann erfolgt die Impfung jährlich oder bei hohem Infektionsdruck auch alle 4 bis 6 Monate.
RHD
RHD, auch Chinaseuche genannt, ist eine Viruserkrankung. Festgestellt wird sie meist dadurch, dass es zum akuten Sterben von noch vorher gesunden Kaninchen im Bestand kommt. Die toten Kaninchen haben blutigen Ausfluss aus den Körperöffnungen und haben den Kopf meist nach hinten überstreckt, da es zu einer Atemnot kommt. Kurz vor dem Tod kommt es zu akutem hohen Fieber.
Die nicht akute Form der RHD tritt eher selten auf. Hierbei sind die Tiere meist apathisch, nehmen keine Nahrung auf oder nur schlecht und haben leichtes Fieber. Eine sichere Diagnose kann durch einen Abstrich oder eine Gewebeprobe erfolgen.
Die akute Form verläuft meist so schnell, dass sie nicht behandelbar ist. Die anderen Kaninchen im Bestand sollten notgeimpft werden.
Bei der nicht-akuten Form ist die Prognose besser. Eine Antibiotikumgabe hilft die Symptome zu lindern.
Übertragbar ist RHD direkt über Artgenossen oder indirekt über Insekten, andere Tiere (auch der Mensch dient als Überträger). Selbst wenn ein Tier geheilt wurde, ist es noch über Wochen infektiös, da es die Viren noch über den Kot ausscheidet.
Prophylaktisch sollte auch hier geimpft werden.
Gegen RHD wird auch im Alter von 6 Wochen das erste Mal geimpft und dann jährlich wiederholt.
Ob durch Alter oder genetisch bedingt, leidet fast jede Katze oder jeder Hund unter Zahnstein mit der Zeit.
Was ist Zahnstein eigentlich?
Zahnstein entsteht wenn sich Plaque, das sind Nahrungsreste, Bakterien und Minerale, am Zahn ablagert und dort mit der Zeit auskristallisiert. Die daraus entstandene raue Oberfläche bietet ein wunderbares Milieu für Bakterien und neuen Plaque, so dass sich immer mehr Zahnstein bildet und mit der Zeit auch das Zahnfleisch angegriffen wird. Dieses entzündet sich und wird rot, es liegt eine sogenannte Gingivitis - Zahnfleischentzündung vor. Nach und nach ist der ganze Zahnapparat betroffen und der Zahn wird mit der Zeit so weit zerfressen, dass er ausfällt.
Woran erkenne ich das mein Tier an Zahnstein leidet?
- Es riecht schlecht aus dem Maul.
- Das Fressverhalten ändert bzw. verschlechtert sich.
- Das Zahnfleisch ist dauerhaft stark gerötet und/oder blutet auch.
- Es ist Zahnbelag und Zahnstein deutlich sichtbar.
Was passiert wenn nichts unternommen wird?
Der Zahnstein führt dazu, dass die Zähne nach und nach weg gammeln und dann raus fallen. Die mit einhergehende Gingivitis ist zudem sehr schmerzhaft und führt dazu, dass das Tier schlechter fressen kann und mag.
Durch den Zahnstein und die Gingivitis kommt es zu einer Dauerentzündung in der Maulhöhle. Diese Bakterien werden über die Blutblutbahnen durch den ganzen Körper transportiert und setzen sich gerne an den Herzklappen ab. Dies wiederum kann zu einer Herzinsuffizienz (Verschlechterung der Herzfunktion) führen.
Was passiert bei einer Zahnsanierung?
Das Tier wird in eine leichte Narkose gelegt, damit es von den Geräuschen und dem merkwürdigem Gefühl der Zahnreinigung mit dem Zahnultraschallgerätes nichts mitbekommt.
Zuerst wird geprüft, ob Zähne locker sind und diese ggf. gezogen werden müssen. Wenn dies geschehen ist, wird mit dem Ultraschallscaler ganz vorsichtig der Zahnstein entfernt. Zu guter Letzt werden die Zähne noch mit einer Polierpaste poliert, um den Zahnschmelz zu schützen und ein erneutes Anheften von Plaque zu verzögern.
Zur Behandlung gehören außerdem bei Bedarf Schmerzmittel und eine Antibiose damit die Gingivitis auskuriert wird.
Wie kann ich vorbeugen?
Ein gutes Trockenfutter zu füttern bringt meist schon viel, da das Trockenfutter beim Kauen an den Zähnen reibt und damit Plaque und auch etwas Zahnstein abreibt. Auch natürliche Kauartikel wie z. B. Ochsenziemer eigenen sich gut. Des weiteren gibt es enzymatische Zahnpasta, welche, keine Angst nicht jeden Tag, nur 2-3x die Woche aufgetragen werden muss und mit den Enzymen gegen die Zahnsteinbildung wirkt.
Ist aber schon Zahnstein sichtbar vorhanden, sollte zuerst eine professionelle Zahnreinigung durch uns erfolgen, bevor sie dann weiter mit Zähneputzen der neuen Zahnsteinbildung vorbeugen.
Sprechen Sie uns gerne bei dem alljährlichen Gesundheitscheck Ihres Lieblings/bei der Impfung an, wie es um die Zähne steht und was Sie Zuhause gegen Zahnsteinbildung tun können.