Im Gegensatz zu Flöhen und Zecken, die man recht leicht mit bloßem Auge auf dem Haustier erkennen kann, ist ein Wurmbefall nur schwierig festzustellen. Denn Würmer sind sogenannte Endoparasiten und leben somit im Inneren des Körpers, wie z.B. im Darm. Einen Wurmbefall erkennt man beim Tier ohne mikroskopische Untersuchung nur, wenn der Befall so hochgradig ist, dass das Tier ganze Würmer erbricht oder mit dem Kot ausscheidet. Wenn ein Bandwurmbefall vorliegt, finden sich gelegentlich reiskorngroße Bandwurmglieder im Afterbereich oder an der Unterseite der Schwanzwurzel. Damit es gar nicht erst soweit kommt, empfiehlt die Organisation ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) eine Entwurmung nach individuellem Infektionsrisiko, mindestens jedoch 4x im Jahr – also alle 3 Monate.
Diese Empfehlung gilt auch für reine Wohnungskatzen, denn Wurmeier sind sehr widerstandsfähig und können an Ihrer Kleidung und an Ihren Schuhen mit in die Wohnung getragen werden. Ist Ihr Stubentiger ein großer Mäusejäger? Dann kann eine häufigere Entwurmung notwendig sein. Ebenso Jagdgebrauchshunde und Hunde, die sehr viel Kontakt mit anderen Artgenossen haben, sollten häufiger entwurmt werden. Es ist auch Entwurmung nach Kotuntersuchung möglich; in dem Fall ist es wichtig, dass Sie uns eine Sammelkotprobe bringen. Diese sollte Kot von drei aufeinanderfolgenden Tagen enthalten und am letzten Tag des Sammelns frisch bei uns eingereicht werden. Eine Sammelkotprobe erhöht die Chance ausgeschiedene Wurmeier mikroskopisch nach Anreicherung nachzuweisen, da Würmer nicht permanent Eier ausscheiden – das bedeutet allerdings auch, dass eine negative Kotprobe, in der keine Eier nachweisbar sind, nicht zwangsläufig heißt, dass Ihr Tier tatsächlich keinen Wurmbefall hat.
Eine Wurmkur dient nicht nur der Gesundheit Ihres Vierbeiners, denn einige der bei Hund und Katze vorkommenden Wurmarten können auch ein Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellen – vor allem kleine Kinder, ältere Menschen und Menschen, die ein schwaches Immunsystem haben, sind betroffen.
Es stehen verschiedene Präparate zur Entwurmung zur Verfügung – Tabletten, Paste oder Suspension und sog. „Spot on-Präparate“ für Katzen (diese werden im Nackenbereich aufgetragen). Diese haben zum Teil unterschiedliche Wirkspektren und sollten je nach Bedarf eingesetzt werden. Kein Entwurmungspräparat hat eine Langzeitwirkung; mit einer Wurmkur – egal in welcher Darreichungsform – werden lediglich die Stadien abgetötet, die sich zum Zeitpunkt der Verabreichung im Körper Ihres Haustieres befinden. Bereits am nächsten Tag kann sich Ihr Vierbeiner beim Spaziergang draußen z.B. wieder neu mit Würmern infizieren.